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STREHN STEHT FÜR ROSÉ

Wie es dazu kam? Wie es meistens kommt, wenn schicksalshafte Begegnungen dazu führen, dass man alles auf den Kopf stellt: Einfach so, ohne viel Fragen. Peng! Pia Strehn wurde bereits als Teenager auf La Vie en Rosé eingestimmt – in Nizza, auf den malerischen Klippen sitzend, auf‘s Meer blickend, mit Rosé und Käse als Komplizen. In dem Moment wurde ihr klar: So und nicht anders.

Doch bis der Erfolg als Winzerin gesichert war, galt es, viel Aufklärungsarbeit zu leisten – Rosé, das war in vielen Köpfen außerhalb Frankreichs weder Fisch noch Fleisch. Ein einfacher Wein, dem man gerne unterstellte, nur von angestaubten älteren Damen und geschmacksverwirrten Hofräten getrunken zu werden. Das mag auch daran gelegen haben, dass die wirklich guten Rosés (derer es genügend gab und gibt) selten außerhalb Frankreichs entkorkt wurden, während bei uns lieblos vinifi zierte Stahltankware zu Diskonterpreisen die Papillen beleidigten.

Pia erschmeckte, dass Rosé und Barrique eine perfekte Liaision bilden, um Finesse und Charakter statt Langeweile hervorzubringen. Die ersten Jahre wurden so zu Studienjahrgängen, wobei – wenig überraschend – Nerven und Ausdauer gefragt waren. Rosé in aller Munde zu bringen, war in Österreich eine nahezu masochistische Mission. Hier wurde leidenschaftlich über die perfekte Temperatur des zum Kalbschnitzel gereichten Kartoffelsalates referiert – während der dazu passende Wein ebenso heftig diskutiert wurde, aber eben vornehmlich weiß oder rot zu sein hatte.

Schließlich wurde 2017 zum Jahr der Reifeprüfung, nun wurde alles Erlernte und Erfahrene mutig in die Flasche gebracht. Mit herausragendem Erfolg. Zu einer vielbeachteten Kritik eines Schweizer Weinjournalisten gesellte sich die überraschende Prämierung des Elefanten im Porzellanladen zum besten Rosé Österreichs im renommierten Gourmetmagazin FALSTAFF. Die stetig wachsende Anerkennung motivierte Pia und ihre Brüder Patrick und Andy dazu, ihre Pionierleistung voranzutreiben – denn auch die Nachfrage stieg. Immer mehr Weintrinker kosteten zunächst eher skeptisch und mit gespitzten Lippen – wurden aber für ihre Neugier belohnt.

2021 wurden bereits 90 Prozent der Ernte zu Rosé verarbeitet. Mittlerweile umfasst die Rosé-Palette sechs Weine: vom Sekt bis zum LOVE STORY Rosé, der im Fass vergoren wird. Basis dafür sind aber immer die Rotweine aus Deutschkreutz. Blaufränkisch ist die Hauptrebsorte, aber für Cuvées werden auch Zweigelt, St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah verarbeitet. Insgesamt 53 Hektar werden in Deutschkreutz und Neckenmarkt auf unterschiedlichsten Böden biologisch bewirtschaftet.

zeitreisé

DAMALS BIS HEUTE

Tradition und Innovation sind vielzitierte Begriffe. Wir sind der Überzeugung, dass die Tradition aus der Innovation geboren wird. Man hat eine sinnbringende Idee und beginnt sie zu leben. Weil sie erfolgreich ist, überwindet sie die Zeit. (So wie Stil zeitlos und Mode vergänglich ist …) Was einfach klingt, bedingt unerschütterlichen Glauben an die Sache. Als Pia vor mehr als zwei Jahrzehnten begann, die wunderbare Welt der Wei-

ne zu bereisen, war das der Beginn vieler leidenschaftlichen Liasionen voller spannungsreicher Kapitel. Jedes Kapitel dauert ein Jahr. Vom ersten Trieb über die Blüte bis hin zur Ernte. Kein Wein gleicht dem anderen, so wie kein Jahr dem anderen gleicht. Vielleicht ist das auch das wahre Zeichen unserer Liebe: keine gemachten, sondern aus sich selbst gereiften Weine.